galerie tuchamid klosters, 2010
pestwurz (vorne), lotusblätter
schnur, klebeband, silch und stahlstifte
galerie tuchamid klosters, 2010
luftzeichnung wakame
speisealgen, silch und klebestreifen
aina führte durch die ausstellung am 10.juli 2010
galerie tuchamid klosters, work in progress/ luftzeichnung 15.mai – 18.setember 2010
textauschnitte/fragmente dazu
sanwald: diese installation nennt sich pestwurz, so wie die pflanze auch heisst. (titel passt weil kurz und kräftig).
wir sehen hier die flache gespannte oberfläche auf dem boden- die einzelnen blätter nähten wir zusammen damit
das einzelne blatt verschwindet – die stiele ragen in die luft- es scheint der natur entgegengesetzt. die ränder sind
unregelmässig und es hat eine rhythmisierung darin wie auch in der malerei. man kann hier rundherum gehen und den
blickwinkel wieder verändern. die beiden von der decke sind erst auf den zweiten blick ersichtlich und spielt mit witz.
wie angesaugt – im ganzen gesehen steht diese welt hier kopf, man verliert sich ein bisschen darin und verwechselt was oben und
unten ist.
wir haben mit dieser kü;nstlerischen arbeit so auf den raum reagiert, dass die betrachterin der betrachter beim betreten der halle
mit der installation direkt konfrontiert wird...wir sind fasziniert von den riesenpflanzen. die verbindungen sind genäht,
geklebt,..wir bringen die natur in die galerie und somit in einen künstlerischen kontext. wir bedienen uns von der
natur - bringen das gefundene in eine von uns gewollte form.
diese pflanzen haben wir frisch gepflückt in die galerie gebracht und hier unmittelbar gesetzt und verarbeitet. frisch
gepflückt sind sie schwer und voll mit saft. das zusammennähen der frischen pflanzen ist was sehr spezielles und macht
uns süchtig - beim trocknen dann zieht sich die pflanze zusammen, hat ein extremer zug in alle richtungen, verliert den saft,
gewinnt aber durch die aussage – eingriff durch uns
wachter: wir haben auch noch ein atelier in der westschweiz- jura-, die fabrik steht mitten in einer schlucht –
mit wasserfall –dort haben wir das erste mal diese pflanze gefunden – bedingungen für diese pflanze war
optimal – immer grössere pestwurze gesucht ganz in der nähe... riesen felder gefunden...nur die grössten
gepflü;ckt...
transport: einfache hilfsmittel... eine/zwei personen können es bewältigen... transport mit zug...
öv...zu fuss...
sanwald: auch diese künstlerische arbeit wird sich verändern. wir werden frische pflanzen holen und daran weiter
arbeiten (im gesamten raum)
wachter: die lotusblätter wuchern alle aus einer ecke - kommt dort unerwartet heraus
– flattern wie ohren- hüte– trichter –megaphone – haben einen gewissen witz – ....
zieht einem rein... sog...
– schauen in verschiedene richtungen – bewegung... es blättert –
leichtigkeit
– setzt sich über die architektur hinweg – fenster/leibung... kommt leicht (touche) an der
decke an – ziehen zwischen den lichtschienen hoch...
– lotusblätter von der wand ausgehend in den raum hinein blätternd, der betrachterin/dem betrachter
entgegen..
– farbigkeit – setzung mit der vorderseite div. grüntönen.... ockerne rückseite...
weisser film...
sanwald: das material ist nicht selbst gepflückt. ganz einfach wir entdeckten beim kauf von algen im asienladen in
berlin zufällig lotusblätter. immer kiloweise in plastik verpackt und getrocknet flach fächerförmig.
im atelier dann beim erarbeiten, konnten wir die einzelnen blätter trichterförmig öffnen – räumlich
aussenform: rund. waren sehr überrascht über unsere entdeckung, nachdem wir ja die erfahrungen vom präparierten
pestwurz gemacht haben und eigentlich beim flachen geblieben sind –
das räumliche beim lotus hat uns den anstoss für diese künstlerische arbeit gegeben. die wir auch hier in der
galerie entwickelten....die künstlerischen arbeiten in diesem raum sind nicht nur isoliert zu betrachten sie gehören
ja auch zusammen – da war mal zuerst dieser flache im raum, ein bisschen von der wand weg, der uns provoziert in seiner
ausstrahung und ort. auch der pestwurz hält zwiesprache – ist so gesetzt dass die zwei installationen ineinander
greifen.erst haben wir den wänden entlang gearbeitet später: in den raum hinaus girlanden
wachter:luftzeichnung
transparenter bildträger / durchsichtiger hintergrund spielt mit der aussenwelt, durchs schaufenster raus hats
verschiedene ebenen: trottoir, strasse, fassade, haus, berg....
speisealge/wakame - das andere fremde material – vom meer in die bergwelt – in die luft
diese künstlerische arbeit ist direkt hier entstanden – nasse algen ins netz gehängt/gezeichnet beim
trocknen entsteht ein starker zug, der uns interessiert – mit dem wir überlagern/ schichten – hängen sie
aneinander – gezeichnet bizzare formen–leerräume komposition – fügen sie neu
zusammen - absurden.... ziehen in alle richtungen...
netz/silch wächst mit während dem arbeiten gehört gleichwohl mitdazu
beim betreten der galerie ist der betrachter die betrachterin bereits schon mittendrin – in der
installation– 3 ansichten – rundherum – das extreme gegenlicht lässt die verschiedenen
durchschimmernden grüntöne aufleuchten/durchscheinen –
irgendwie ein absurder raum, weil die decke so tief ist – das netz die künstlerische arbeit haben wir
schräg in den raum gesetzt – die luftzeichnung zieht hoch kommt einem aus diesem standpunkt entgegen –
wird leicht –luftig...
schaufenster- algen hingeknallt-hingucker- zur strasse hinaus- werbung –
– öffentlichkeit miteinbezogen –einheimische- touristen....zirkulieren...schauen hinein...
sanwald/wachter: anke eine freundin aus berlin, schenkte uns ein paket wakame aus japan: das geschenkte material sollen,
dürfen oder können wir für eine künstlerische arbeit nutzen – (weil sie eben wusste, dass wir mit
selber gefundenen algen aus dem norden arbeiten realisieren - sie von berlin mit japan hintergrund...)